Die Festlegung angemessener Kosten für Influencer kann eine knifflige Angelegenheit sein, da es keine festen Tarife gibt, an die sich Unternehmen halten können. Verhandlungen mit Creatorn sind äußerst individuell und von einer Vielzahl an Variablen abhängig, z.B. ihrer Reichweite, der Qualität ihrer Inhalte, ihrer Community-Bindung, aber auch ihrer persönlichen Verbindung zur Brand und ihren Produkten. Oftmals sind es die Influencer selbst, die den ersten Schritt machen und ihren gewünschten Preis vorgeben. Ganz gleich, ob dies der Fall ist oder ob der Creator dich darum bittet, zuerst ein Angebot zu machen: Du fragst dich sicherlich, wie du dein Kampagnenbudget am effektivsten einsetzen kannst, um die besten Resultate zu erzielen und gleichzeitig den Influencern faire Gagen zu bieten. In diesem Artikel möchten wir dir dabei helfen, angemessene Vergütungen für Content Creator für dein Influencer-Marketing zu ermitteln.
Inhaltsverzeichnis:
Bei Verhandlungen können Tausendkontaktpreise (TKPs) ein nützlicher Maßstab sein. Der TKP gibt an, wie viel Geld ein Unternehmen bereit ist, für tausend Kontakte – also z.B. tausend Views auf ein TikTok-Video – zu zahlen. Indem du dies als Orientierung und Referenz nutzt, kannst du besser einschätzen, welchen Wert die Zusammenarbeit mit einem bestimmten Influencer für deine Kampagne hat. Lege die TKP-Spanne einheitlich innerhalb deines Unternehmens fest, damit du dein Budget langfristig besser planen kannst. Bleibe aber trotzdem flexibel, um individuell auf unterschiedliche Creator und Creator-Typen einzugehen. Beachte hierbei, dass sich TKPs mit der Zeit verändern können, da sie von der jeweiligen Marktsituation abhängig sind. Es ist daher ratsam, die Werte regelmäßig zu hinterfragen und potenziell anzupassen, damit du weiterhin wettbewerbsfähig bleibst.
Folgende TKP-Spannen können als Orientierung dienen:
Die Vergütung berechnet sich somit wie folgt:
Durchschnittliche Reichweite des Influencers : 1.000 x TKP = Preis der Kooperation
Um einen umfassenden Einblick in die durchschnittliche Reichweite pro Content Piece eines Influencer-Accounts zu erhalten und mit dem TKP einen fairen Preis ausrechnen zu können, ist es hilfreich, bereits vor der Verhandlung die aktuellen Insights des Creators anzufragen. Auf diese Weise erhältst du auch wichtige Daten, die dir sonst verborgen bleiben würden, wie beispielsweise die Anzahl der Aufrufe der letzten Instagram-Stories oder die Reichweite der letzten Instagram-Posts.
Unser Tipp: Influencer-Suchplattformen wie influData geben dir detaillierte Einblicke in die Daten der Influencer und deren Content Pieces, noch bevor du zum ersten Mal mit ihnen in Kontakt trittst. Darüber hinaus bietet influData eine Schätzung über den für diesen Creator angemessenen TKP sowie auch darüber, wie viel du voraussichtlich für ein Content Piece zahlen müsstest, ohne dass du selbst die Rechnung durchführen musst. Diese Schätzungen basieren auf verschiedenen Faktoren wie der Reichweite des Influencers, der Zielgruppe, Creator-Bewertungen und der Expertise erfahrener Marketer.
Durch die Analyse vergangener Kooperationen mit anderen Creatorn können Unternehmen wichtige Einblicke gewinnen, wie viel sie für ähnliche Reichweiten, aber auch für ähnliche Content-Arten zuvor gezahlt haben. Diese Informationen dienen als Referenzpunkt und ermöglichen es, realistische und faire Gagen für kommende Kampagnen mit vergleichbaren Influencern anzubieten.
Um dein Kampagnenbudget effektiv zu nutzen, bietet es sich auch an, den Influencer-Content auf mehrere Plattformen zu verteilen. Das kann wie folgt aussehen: Ein Video, das ursprünglich nur für TikTok gedacht war, wird nun auch auf dem Instagram- und/oder YouTube-Kanal des Creators ausgespielt. Da kein zusätzlicher Content konzipiert und produziert werden muss, erhöht sich die Influencer-Gage für gewöhnlich nur geringfügig – der Effekt kann jedoch enorm sein, da dadurch die Reichweite maximiert wird. Wenn der Creator also auf einen bestimmten Preis besteht, ist es möglich, auf diese Weise auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Durch die erweiterte Verbreitung des Contents über mehrere Plattformen hinweg können beide Parteien von einem größeren Publikum und einer gesteigerten Sichtbarkeit profitieren, was letztendlich zu einer Win-Win-Situation führt. Schau dir vor der weiteren Verbreitung von Content Pieces auf zunächst nicht vereinbarten Plattformen aber auch immer an, ob sie für dich und deine Brand auch genug Mehrwert bieten. Sprich: Wird dort auch zumindest ein gewisser Teil deiner Zielgruppe erreicht? Dadurch verhinderst du, dass die breitere Nutzung des Content Pieces ins Leere läuft.
Neben den TKPs, den Referenzpunkten aus früheren Kampagnen und der Nutzung verschiedener Plattformen gibt es auch kreative Wege, um die Kosten für Influencer festzulegen. Zusätzliche Anreize wie exklusive Produkte, Rabattcodes für die Community des Influencers oder die Einladung zu exklusiven Events können einen Mehrwert für beide Seiten schaffen. Auch Barter-Deals können eine Möglichkeit sein, gerade bei Influencern, die gerade erst begonnen haben oder über nicht so große Reichweite verfügen. Durch die Exploration solcher Möglichkeiten kannst du nicht nur die Vergütung für den Influencer fair gestalten, sondern auch eine langfristige und authentische Partnerschaft aufbauen.
Insgesamt ist die Festlegung einer angemessenen Gage für Influencer eine komplexe Angelegenheit. Durch die Nutzung von TKPs als Orientierung, die Referenzpunkte früherer Kooperationen, die Berücksichtigung verschiedener Social-Media-Plattformen und das Erwägen kreativer Kooperationsmöglichkeiten können Unternehmen jedoch besser einschätzen, wie sie ihr Kampagnenbudget am effektivsten einsetzen können, um den Influencern eine faire Vergütung zu bieten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass es keine einheitliche Lösung gibt, die auf jede Situation anwendbar ist. Jede Influencer-Kampagne ist einzigartig und erfordert individuelle Herangehensweisen. Daher ist es ratsam, flexibel zu bleiben und auf deine spezifischen Bedürfnisse und Ziele sowie die der Creator einzugehen.
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