bg-icon

Brauchen starke DACH-Marken wirklich so viele Influencer-Kooperationen?

21.10.2025
Timo-Alexander Wagner

Reading time: 8 minutes

Eine influData Analyse zeigt, welche Brands aus der DACH-Region seit 2024 mit den meisten Influencern kooperiert haben und warum es sinnvoll ist, nicht nur mit einigen wenigen Creatorn zusammenzuarbeiten

Das Wichtigste in Kürze

Mit einer Vielzahl von Influencern zusammenzuarbeiten, ist für Brands vorteilhaft, da unterschiedliche Creator ganz individuelle Audiences haben. So kann eine größere Community erreicht werden und dementsprechend auch mehr potentielle Kunden. Zudem lässt sich auf diesem Wege die Reichweite erhöhen, Top-of-Mind Awareness erzielen und Risikostreuung betreiben. Von Anfang 2024 bis Oktober 2025 haben Unternehmen im DACH-Raum zusammen mit Instagram Creatorn in 1,25 Millionen Kooperationen fast 5 Mio. Content Pieces erstellt.


influData hat die Kooperationen von Brands in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Influencern auf Instagram seit 2024 analysiert und herausgefunden, dass Unternehmen im Durchschnitt mit 10 verschiedenen Werbebotschaftern zusammenarbeiten. Dabei entstanden im Mittel 17 Content Pieces (Posts, Reels oder Stories).

Natürlich kommt es bei der Anzahl der Kollaborationen darauf an, welches Budget bei einem Unternehmen zur Verfügung steht, und ob sich ein Produkt besonders für die Zielgruppe auf Social Media eignet oder nicht. Im Allgemeinen aber sind Influencer-Kooperationen für Unternehmen sinnvoll, weil sie eine authentische und zielgerichtete Form des Marketings sind. Im Gegensatz zur “anonymen”, also Gießkannen-artigen Bewerbung per TV, Radio oder Onlinebanner, bauen Influencer eine besonders enge, fast schon persönliche Beziehung zu ihrer Community auf und genießen oft ein hohes Vertrauen unter ihren Followern. Wenn sie ein Produkt empfehlen bzw. in ihrem Content einbauen, wirkt das unterschwellig deutlich glaubwürdiger als klassische Werbung. Darüber hinaus können Unternehmen mit Hilfe solcher Kooperationen ihre Reichweite erhöhen, neue Zielgruppen ansprechen und ihre Markenbekanntheit steigern. Außerdem entsteht durch die Zusammenarbeit vielfältiger, kreativer Content, der die Marke modern und nahbar wirken lässt.

Warum macht es aber nun Sinn mit verschiedenen Creatorn zusammenzuarbeiten, und nicht nur einen oder wenige Markenbotschafter zu haben?

Da jeder Influencer seine eigene, ganz individuelle Audience hat, kann mit einem großen Portfolio an Creatorn eine größere Community erreicht werden und dementsprechend auch mehr potentielle Kunden. Und selbst wenn eine gewisse Anzahl an Influencern dieselbe Followerschaft hat, kann dies für Brands ein Vorteil sein, da in diesem Fall ein User von gleich mehreren Creatorn von einem Produkt oder einer Dienstleistung erfährt. Dies steigert wiederum das Vertrauen, ganz nach dem Motto “Steter Tropfen höhlt den Stein”. Erfährt man als Usern von gleich einer handvoll Personen denen man vertrauen, dass ein Produkt x oder eine Dienstleistung y empfohlen wird, führt dies zu gesteigerter Wahrnehmung und positiverem Image der entsprechenden Brand gegenüber.

Des Weiteren macht es Sinn mit mehreren Influencern zusammenzuarbeiten, da gewisse Zielgruppen nur auf manchen Social Media Plattformen sind. Sind junge Leute vor allem auf Snapchat und TikTok aktiv, gilt das Gegenteil für Facebook. Instagram ist in der Zwischenzeit zum Branchenprimus geworden, doch Plattformen wie YouTube oder Twitch eignen sich womöglich besser, um gewisse Nischen zu erreichen. Durch viele Kooperationen kann ein Unternehmen gezielt mehrere Zielgruppen gleichzeitig ansprechen - oder aber ein und dieselbe Audience auf verschiedenen sozialen Netzwerken.

Je mehr Influencer-Kooperationen einer Brand gleichzeitig laufen, desto öfter taucht die Marke auch in den Feeds der Nutzer auf. Das sorgt für Top-of-Mind Awareness.

Last but not least kann man sich Creator-Collabs auch wie ein gutes Wertpapierportfolio vorstellen. Nicht jede Kooperation wird (von Anfang an) erfolgreich verlaufen. Aus dem Gesichtspunkt der Risikostreuung heraus macht es also für Brands absolut Sinn, die “Last” der Aufgabe auf viele Schultern zu verteilen.

Ganz nebenbei bemerkt, ist es selbst bei geringem Werbebudget sinnvoll lieber mehrere kleine Creator zu nutzen, als einmalig mit einem Star-Influencer zusammenzuarbeiten, da die Engagement Rate und auch das Trust Level bei Nano- und Micro-Influencern stets höher ist.

Es ist also immer sinnvoll, gleich mehrere Kooperationen mit Creatorn laufen zu haben. Wo genau das Minimum bzw. das Limit liegt, kann hingegen nicht pauschal beantwortet werden und kommt ganz auf die Brand, deren Budget und Ziele an.

Welche Brands aus Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten nun mit den meisten Influencern zusammen? Auch das hat sich influData angeschaut. Von Anfang 2024 bis Anfang Oktober (01.01.2024 - 06.10.2025) haben insgesamt über 33.000 Brands in der DACH-Region mit mindestens einem Influencer zusammengearbeitet. Heraus kamen über 1,25 Millionen Influencer-Kooperationen und fast 5 Mio. Content Pieces. Spitzenreiter ist dabei Porsche mit 5.411 Kooperationen. Die meisten Content Pieces erstellte im Untersuchungszeitraum Prozis Deutschland mit über 25.000.

Nach Anzahl Kooperationen sortiert: Meiste Brand Kooperationen DACH DE - Kopie.png

Datenquelle: influData